Heimat- & Geschichtsverein Worfelden

...weil uns unsere Heimat am Herzen liegt!

  • Schrift vergrößern
  • Standard-Schriftgröße
  • Schriftgröße verkleinern
800 Jahre Büttelborn

Landschaft

Tertiär

Zu Beginn des Tertiärs, vor mehr als 60 Millionen Jahren, hatte ein von Süden kommender Druck im Erdinnern die Alpen aufgefaltet, daher spricht man hier auch von einem Faltengebirge. Dabei wurde das nördlich liegende Gebiet bis zum Taunus mit emporgehoben. Der Scheitel dieser flachen Aufwölbung entstand dort,wo sich heute die Oberrheinische Tiefebene erstreckt. Die Quelle des Ur-Rheins lag damals bei Basel.

 

Worfelden am Meer

Bewegungen im Erdinnern bewirkten in der Folgezeit eine Einmuldung, welcher gegen Ende des Tertiärs ein Einbruch folgte; der Oberrheingraben war entstanden. Der Rheintalgraben wurde von dem vorher zurückgedrängten Tertiärmeer überflutet. Das von Norden durch die Wetterauer Senke und von Süden durch das Rhonetal eindringende Wasser schuf eine Verbindung des Nordmeeres mit dem Mittelländischen Meer (Südmeer). Diese Vorgänge erklären das Vorkommen von Meeressand in unserem Raum.

 

Heiß hier!

Das Klima dieser Epoche entsprach ungefähr dem heutigen Äquatorklima von 25 - 27 Grad Celsius [unser gegenwärtiges Jahresmittel liegt um 10 Grad Celsius]. Als Beweis hierfür sind die fossilen Funde in den Sandgruben Rheinhessens anzusehen. Man fand dort Skelette von Seekühen, die heute nur noch in den warmen Gewässern des Stillen Ozeans leben. Auch Krokodile und Meerschildkröten gehörten zum Bestand des Tertiärmeeres, dessen Ränder mit Palmen, Zimtbäumen und anderen tropischen Pflanzen bewachsen waren.

 

Eiszeit!

Hebungen und Senkungen ließen ein Binnenmeer entstehen. Das salzige Meerwasser wurde durch das Wasser der Flüsse neutralisiert. Zu den Ton- und Kalkablagerungen des vorher offenen Meeres kamen die Schuttmassen der Flüsse. Die beim Grabeneinbruch entstandenen Stufen und Steilwände wurden oder waren schon vorher durch Abtragung (Regen) abgeschrägt und ausgeglichen worden.

In der dem Tertiär folgenden Eiszeit,während der die alpinen Gletscher bis zur Donau und die Eismassen Skandinaviens bis zu den Mittelgebirgen reichten, gab es bei uns Steppen und Tundren. In den wärmeren Zeiträumen schmolz der sehr reichlich niedergegangene Schnee und überschwemmte weite Gebiete. Aus den Randgebirgen brachte das Wasser große Schuttmassen, wie Geröll, Steine und Sand mit, was zu Ablagerungen von beträchtlicher Stärke führte. Die Stürme der Nacheiszeit lagerten Sande ab und führten so zum Entstehen der Dünen, die rechts der Bundesstraße zwischen Mönchbruch und Rüsselsheim deutlich zu erkennen sind.

 

Jede Menge Wasser!

Für die jetzige Form unserer Landschaft ist die letzte Epoche, das Alluvium, von großer Bedeutung. Bäche, Flüsse und Hochwasser bewirkten eine drastische Veränderung der Oberflächenform.

 

Volksbank