Die Besiedlungsgeschichte in Gemarkungsgrenzen vorzunehmen, wäre Unfug, was den größten Teil des vorgeschichtlichen Zeitraumes angeht. Da sich die Oberfläche unserer Heimat erst vor 10 000 bis 20 000 Jahren herausbildete, finden sich nur Sachurkunden aus der jüngeren Steinzeit. Die ältesten Funde bei den Orten Groß-Umstadt und Lämmerspiel geben - so nimmt man an - Zeugnis von Eiszeitmenschen die der Rasse der Neandertaler angehört haben könnten.
Weitere Fundorte:
Kulturkreis | Zeitraum (v.Chr.) | Fundorte |
---|---|---|
Jungsteinzeit | 2500-1600 | Schneppenhausen |
Bronzezeit | 1600-1200 | Wixhausen, Gräfenhausen, Wallerstädten |
Urnenfelder Zeit (Brandbestattung) |
1200-800 | Gräfenhausen |
Ältere Eisenzeit | 800-500 | Worfelden (Hügelgrab nördlich Apfelbachbrücke) |
Aus der jüngeren Eisenzeit (500 v. Chr. - 50 n. Christus) stammt ein Grab mit Bronzebeigaben [Hals-, Arm- und Beinringen], auf das Philipp Engel [Unterdorf 42] 1941 beim Ausschippen von Spargelgräben stieß. Träger dieses Kulturkreises waren die aus Südfrankreich gekommenen Kelten, vorzügliche Handwerker und Lehrmeister der nachfolgenden Alemannen. In den Jahren um Christi Geburt kamen die Römer in unser Gebiet. Eine Verbindung der beiden Kastelle Groß-Gerau und Dieburg führte wahrscheinlich durch unsere Gemarkung. Im 3. Jahrhundert ging die Macht Roms immer mehr zurück; schließlich durchbrachen die Alemannen den Grenzwall Limes und siedelten in unserem Raum. Dorfgründungen aus dieser Zeit enden - so meinen manche Historiker - auf "_weiler", "_ingen", "_born", "_brunn", "-beuren" oder "-stätten".
Während der Auseinandersetzungen der Römer mit den Alemannen bildete sich am Niederrhein der Stammesverband der Franken. In der Schlacht bei Zülpich unterlagen die Alemannen dem Frankenkönig Chlodwig und damit begann bei uns die Zeit der fränkischen Ansiedlungen (4. und 5. Jahrhundert nach Christus). Dorfnamen der fränkischen Besiedlung enden - so nimmt man an - auf "-heim", "-felden" und "-hausen". Die Gründung Worfeldens dürfte also in das 7. oder 8. Jahrhundert fallen.